Dienstag, 5. Juni 2012

Monument Valley

Am 02.06. sind stand hauptsächlich das Monument Valley auf dem Plan. Vom Grand Canyon aus gings 180 Meilen zum Monument Valley und nach der Besichtigung dann 120 Meilen weiter nach Page am Lake Powell (A Grand Canyon, B Monument Valley, C Page):


Die Fahrt zum Auflugsziel dauerte knapp 4 Stunden. Bereits kurz nach Verlassen des Grand Canyon National Park betraten wir wieder Stammesgebiet ("Tribal reservation"), dieses mal vom Stamm der Navajo. Die Navajo sind laut Erzählungen eines Navajo, bei dessen Stand wir angehalten haben, der größte Indianerstamm (die Indianer bevorzugen die Bezeichnung "native american"). Auf jeden Fall besitzen sie definitiv das größte Reservat, denn auf dem ganzen Weg (siehe Googlekarte) befanden wir uns auf Navajo-Land! Sie nennen es die Navajo Nation und haben dort weitestgehende Autonomie. Die Gegend, durch die wir gefahren sind, ist alles in allem sehr sehr trocken.

Hier zu wohnen können wir uns nicht vorstellen - aber die Landschaft ist wirklich genial! Unendlich weite Steppen und fast keine Menschen. Die Vorfreude auf den Monument Valley stieg stark. Hier einige Bilder von der Fahrt.

Unser neuer Fahrer Mustafa. Ach ne, ist nur Julian mit Kopftuch als Sonnenschutz bei Cabriofahrt. :)
 Bei 40 °C kann schon mal ne Windhose entstehen

Rund um das Monument Valley gibt es nur eine größere Ortschaft namens Kayenta (5000 Einwohner). Dort machten wir Rast und stärkten uns für das Highlight des Tages.

Dann war es endlich soweit. Das Momument Valley lag direkt vor uns. Da es jedoch kein Nationalpark, sondern ein Navajo Tribal Park (sowas wie ein National Park, nur für Navajo Nation), kamen wir mit unserem National Park Annual Ticket auch nicht weiter und löhnten erst mal einen kleinen Obulus. Anschließend ging es jedoch direkt auf den 17 Meilen langen Trail, der an all den verschiedenen Mesas (spanisch für Tisch, bezeichnet ein Plateau) und Buttes (große herausragende Felsformationen) vorbeigeht. Der Trail ist ein unbefestigter Feldweg, der teils aus Schotter, teils aus Sand besteht und gespickt ist mit Schlaglöchern.

Dennoch ist dies der beste Weg um das Valley (=Tal) zu besichtigen. Man kann eine geführte Tour mit zu Transportern umgebauten Pickups machen, man kann zu Pferd über den Trail reiten ("horseback riding") oder man nimmt sein eigenes Auto. Das war natürlich unser bevorzugtes Mittel der Wahl! Wie schon erwähnt, ist der Weg sehr holprig. Also genau richtig für unseren Jeep. Die Parkaufsicht empfiehlt nicht umsonst, dass man dort nur mit geeigneten geländegängigen Autos langfährt und ansonsten eine der Touren bucht, die die Navajos anbieten. Wir hatten uns schon auf wenig Verkehr und ein fast verlassenes Tal eingestellt, aber so war es natürlich nicht.

Sicher, es war definitiv ein überschaubarerer Andrang als am Grand Canyon. Dafür sind neben den vielen Touren auch weitere Autos auf der Piste gewesen. Und zwar nicht nur dafür geeignete Autos. Da wurde ungeachtet der brutalen Schlaglöcher mit fast jedem Auto im Gelände gefahren, wie beispielsweise Sportwagen á la Chevrolet Camaro.

Jeder kann zwar mit seinem Auto machen was er will, jedoch sollte man doch wenigstens ein kleines bisschen nachdenken bevor man mit 5 mph in Schlangenlinienfahrt versucht den Löchern so gut es geht auszuweichen - und dabei ungeduldige Jeep-Fahrer aufhält. :))

Es konnte nun also losgehen.




Wenig später wollten wir ein paar coole Bilder mit dem Jeep in der Kulisse machen:



Wie man sieht haben wir es auch geschafft unser Auto in die Szenerie mit einzubauen. Schöne Fotos wurden gemacht - bis uns nach wenigen Minuten ein Ausflugstruck mit einer Gruppe Deutscher und einem deutschsprachigen Reiseführer unfreundlich ("Das kostet 50$ wenn man vom Weg runterfährt!") unterbrochen hat. Klar, wir haben Verständnis dafür, dass man nicht einfach in der Wildnis rumfahren soll. Aber 5 m neben dem Weg für ein paar Fotos? Man kann es auch übertreiben...

Überhaupt ist uns aufgefallen, dass extrem viele Deutsche in der Gegend unterwegs sind. Ob das nun in Sedona, am Grand Canyon oder am Monument Valley ist - sie sind einfach überall! Klar, wir sind auch deutsche Touristen... jedoch mehr die individuell Reisenden. :) Teilweise war es wirklich ein wenig nervig ständig von Deutschen angesprochen zu werden - wir wollen schließlich eher fremde Kulturen kennenlernen. Deutsche Pauschaltouris kennen wir schon.

Die Runde sind wir dann gemütlich gefahren und haben häufig für Fotos und Videos angehalten.





Kommentar von Daniel: kein schönes Bild, aber lustig (siehe Jeep)! :-D

Für die Tierfreunde gabs neben der Landschaft ein paar Pferde:



Am besten gefallen hat mir persönlich der Rundumblick am Artifists Point (Nr. 9 auf der Karte). Da kann man die zahllosen Regisseure verstehen, die das Monument Valley in ihre Filme verarbeitet haben (zahllose Westernfilme, aber auch z.B. die Startszene von Mission Impossible 2, in der Ethan Hunt einen der Mesas oder Buttes hinaufklettert). Aber wie so oft im Leben: selbst erlebt ist 1000 mal schöner als auf Foto oder Video. Ich kann jedem empfehlen, der in der Gegend Urlaub zu machen plant, dorthin einen Abstecher zu machen. 2 Stunden reichen aus für ein unvergessliches Erlebnis.





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