Mittwoch, 20. Juni 2012

San Diego

Last but not least stand San Diego auf dem Programm, von wo aus auch der Heimflug starten sollte. Die Strecke von Huntington Beach dorthin war eine der angenehmeren, weil sehr kurzen ("nur" knapp 2 Stunden Fahrt für 90 Meilen - das ist für die Amis wie ne Fahrt von Rheinböllen nach Bad Kreuznach) Fahrten:


Eigentlich wollten wir von San Diego aus nach Tijuana (Mexiko), aber nach Erfahrungen von Studienkollegen und Erzählungen anderer Leute haben wir uns doch dagegen entschieden. Viel zu unsicher dort!

Stattdessen haben wir nach der Fahrt den Nachmittag zur Erholung genutzt und sind abends ins Gaslamp Quarter, dem Herzen San Diegos in Downtown, gegangen. Das Viertel verdankt seinen Namen - wie sollte es auch anders sein - den Gaslampen, die in früheren Zeiten für Beleuchtung (bei manchen auch Erleuchtung) sorgten. Heute sind die alten Lampen durch elektrische Lampen ersetzt, vor einigen Jahren wurden aber ein paar Retro-Gaslampen zur Erinnerung installiert. Weiterhin zeichnen die relativ alten Gebäude, die allesamt nicht sonderlich hoch gebaut sind, das Viertel aus. Wir fanden lebhafte Straßen mit zahllosen Restaurants, Bars und Clubs. Für alle Geschmäcker ist etwas dabei, auch für einen ruhigen Abend wie wir ihn uns vorstellten. Die Barkeeperin im Restaurant ist zufälligerweise in Deutschland geboren und lebte dort auch bis zum 14. Lebensjahr in Hochheim am Main. Was ein Zufall!


Ein Hard Rock Hotel. Immer wieder was neues. :)
Sorry wg. schlechter Bildqualität :/
Am nächsten Tag stand unsere Hauptattraktion für San Diego auf dem Programm: Sea World! Das Ticket dazu hatten wir bereits als Kombiticket mit den Universal Studios in der Tasche. Besonders gespannt waren wir natürlich auf die Orcas, auch Killerwale oder Schwertwale genannt, denn die findet man so schnell in keinem Freizeitpark. Das Highlight stand bereits fast am Anfang des Tages in Form der Show "One World" auf dem Plan:


Das Shamu Stadium
Winke-Winke!

Gestrandete Wale, oh nein!
Und noch paar Videos, da sieht man einfach mehr. :)




Es war echt beeindruckend was diese mächtigen Wale für Kunststücke hinlegten! Salto, Sprünge, mit der Flosse winken, auf dem Podest sliden...um nur einige zu nennen. Am amüsantesten war sicherlich die Neigung zum splash. Das heißt sowas wie Spritzen oder Plantschen - und ist im Falle von Orcas mit mächtig viel Wasser und kreischenden, flüchtenden Zuschauern verbunden. Alle in der "Soak  Zone" waren gefährdet soaking wet (klatschnass/pitschnass) zu werden. Auch wir saßen in dieser vorderen Zone, wurden aber glücklicherweise (Daniel) bzw. leider (Julian, weil es so warm war und ich ne Abkühlung brauchte) nicht getroffen. Andere hats da heftiger erwischt, denn sie wurden so nass als wären sie ins Becken gesprungen...haben wir leider alles nicht aufgenommen wegen naheliegender Angst vor Wasserschäden an Kameras.

Weitere Attraktionen waren Achterbahnen, Wildwasserbahnen, ne Gondelfahrt über die Bucht und viele weitere Meerestiere wie Haie, Delphine, ein Walross, ein Eisbär (na gut, nur bedingt ein Meerestier), Pinguine, Schildkröten, Belugawale und und und...das hat man zwar alles schon mal gesehen, toll war's trotzdem! Und wir wurden doch noch pitschnass...

Sea World Tower. Gut zur Orientierung im Park!

Delphine gabs, mit Glück konnte man sie sogar vom Beckenrand aus streicheln...das war uns jedoch nicht vergönnt.
Wildwasserbahn
Beluga-Wal
Ein fauler Eisbär...
...und ein ebenso faules Walross!
Atlantis - eine Mischung aus Wasser- und Achterbahn...
...bei der wir dann doch noch nass bis auf die Knochen wurden. :)
Meeresschildkröten. So flott und im dunklen Aquarium, da kann man kaum scharfe bilder machen. :/
Flamongos...ääh Flamingos natürlich!
Von der Seilbahn aus hatte man einen tollen Ausblick!
Sea World ist nicht nur ein maritim angehauchter Freizeitpark, sondern verschreibt sich vor allem dem Umweltschutz und dort natürlich besonders dem von Meerestieren. Die Rescue Station rettet, pflegt und erforscht jährlich zahlreiche Meerestiere, die von menschengemachten Schicksalen betroffen sind wie z.B. Schildkröten, die von einer Ölpest verklebt wurden oder in Fischernetze geratene Delphine. Viele werden aufgepäppelt und anschließend wieder ausgewildert (z.B. mit einem Sender versehen, um die Wanderbewegungen zu erforschen), andere sind zu krank und "dürfen" im Sea World den Rest ihres Lebens verbringen. Damit wäre man wieder bei der Diskussion der artgerechten Haltung. Sicher, Sea World bietet den Tieren im Vergleich zu anderen Parks größere Becken und wahrscheinlich auch bessere Haltung, aber ob Wale, Delphine, Haie & Co., die im Ozean endlosen Platz haben, in Aquarien/Parks jemals gut untergebracht sind darf jeder für sich selbst entscheiden.

Nach Sea World gings nochmal kurz an den Strand (Mission Beach), um dem Pazifik "Goodbye" zu sagen. Es sah dort ähnlich aus wie an allen Stränden entlang des Pazifiks, die wir gesehen haben.



Daniel wollte unbedingt nochmal in die kalten Fluten steigen
Das wars dann. Morgen um 11:00 Uhr gehts nach Hause! Ankunft: Donnerstag 11:05 Uhr in Frankfurt.

Großraum LA

Über die berühmte Road 1 ging es final nach Santa Monica, einem "Vorort" von Los Angeles direkt am Meer. Nach der Ankunft ging es an den Strand. Genauer: Venice Beach! Allerdings waren wir nicht baden, sondern sind nur rumgelaufen. Vom Venice Beach dann über eine Strandpromenade (mit dem Venice Skate Park sowie einigen Smoke Houses wie "the green doctors" uvm.) zum Santa Monica Pier mit Vergnügungspark. Den haben wir allerdings links liegen lassen und was ordentliches gegessen, um in das Nachtleben Santa Monicas zu starten. Und das war nicht schlecht. ;-) Hier ein paar Bilder:





Komischerweise war hier eine Art Schaumdusche...


Der kleine kann auch schon ordentlich!

The Predator aus Stahlmüll! Echt cool!
Sowas gab´s dort auch!
Der komplette nächste Tag war für die Universal Studios in Hollywood, das Hollywood Sign sowie Hollywoods Downtown verplant. Das öffentliche Brimborium um die Universal Studios herum ist eher eine Shopping- und (Fr)Essmeile und hat nix mit Filmen oder so zu tun. Erst wenn man die eigentlichen Studios betritt, spürt man einen Hauch vom eigentlichen Thema. Denn genauer betrachtet war es ein auf Kinoklassiker getrimmter Über-Freizeitpark mit Achterbahnen und so. Trotz den ganzen "Kleinkinderattraktionen" wie eine "Die Mumie und die Mumie kehrt zurück Achterbahn", ein "Terminator 3D Theater Kino" (sie lieben ihren Muscle-Ex-Gouverneur halt immer noch) und eine "Jurassic Park Achterbootsbahn" sowie eine "Horror Geisterbahn", die wir natürlich alle mitgemacht haben, gab es sehr interessante Informationen über berühmte Filmitems wie auch das Highschool-Abschlussbuch von American Pie sowie Kleidung von Jason Bourne etc. etc. etc. Highlight war allerdings eine Bus'chenfahrt in die eigentlichen Studios. Sehr beeindruckend war, dass die Mitarbeiter dort teilweise komplette Straßen/Viertel (von Städten wie Notting Hill, New York, London etc. sowie von Westerntowns, in denen so einige Cowboys abgeknallt wurden) abgebildet hatten. Wir haben die Schauplätze von Notting Hill, Desperate Housewives, Der Weiße Hai, Jurassic Park, Der Grinch, uvm. komplett nachgebaut gesehen. In viele Schauplätze waren auch Spezialeffekte wie stürzende Wassermassen, ein jagender weißer Hai, crashende Autos etc. integriert. Alles in allem einfach total unbeschreiblich und unvergesslich. Man sieht jetzt wohl viele Hollywood-Blockbuster aus ganz anderen Augen, da man weiß, dass die Schauplätze größtenteils nachgebaut und der Rest mit Blue-/Greenscreen-Technik realisiert wurde. Man muss es allerdings einfach mit eigenen Augen gesehen haben. Zusätzliche Highlights waren eine Vorstellung über die Realisierung von Spezialeffekten sowie das 3D Kino von Peter Jackson und seinem Meisterwerk "King Kong", bei dem wir in dem Bus'chen saßen und links sowie rechts vom Bus der große Gorilla gegen Dinosaurier gekämpft hat - und das mitten im Urwald. Fazit: muss man selbst erlebt haben und LOHNT!












Julian auf dem Moped! :-D
Daniel auf dem Moped! :-D
Die Spezialeffekte-Show
Hier sieht man das Vertrauen der GL in die MA! :-D
Diese Kästen gibt es in den Studios zuhauf! Hier werden alle großen Filme gedreht.
Ganze Städteviertel werden 1:1 nachgebildet!



Diese VW Golfs hängen an KUKA Robotern (made in Germany!). Damit lässt sich jede "Stellung" (der Autos) und somit jedes Kamerasetting realisieren.
Hier eine "echte" unechte Sturzflut!

Da hängt der böse weiße Hai!
Desperate Housewives lässt grüßen!
Setting vom Grinch!
Na, wer kennt das Szenario?
Und jetzt? Noch nicht drauf gekommen? Alle Fans der postapokalyptischen Unterhaltung kennen ihn: Krieg der Welten ala War of the Worlds mit Tom Cruise in der Szene, als die ganze Straße von einem von Aliens abgeschossenen Flugzeug (Boeing, war ja klar) zertrümmert wird nachdem Tom ein paar Erdnussbutterbrote gegen die Scheibe geworfen hatte.
Direkt nach den Studios sind wir erst einmal zum Hollywood Sign gefahren. Zumindest haben wir es versucht. Direkt zum Sign zu kommen war durch die ganzen Schlängelstraßen in den verzwickten Wohngegenden ohne Navi schier unmöglich. Ein Haufen Stress mit engen Straßen und entgegenkommenden Fahrzeugen später waren wir halbwegs nah dran und konnten ein paar Fotos schießen.

Da ist es... so ein Stress für "Blech"!
Danach ging es downtown zum Walk of Fame. Eigentlich hatte ich mir Hollywood Downtown etwas schlimmer, verkommener, dreckiger vorgestellt (wurde mir aus Erzählungen so eingetrichtert). Alles in allem war es aber ganz ok. Wir waren abends dort und dementsprechend war auch sehr viel los. Viele hübsche Mädels..Menschen - teilweise auf dem Sidewalk, teilweise in teuren Autos (wie Ferraris, AMG SLS, Lamborghinis) auf der Straße. Außerdem waren viele Verkäufer etc. unterwegs, die einem alles mögliche Zeug andrehen wollten. Das war etwas nervig aber gehörte wohl einfach dazu. Zum Walk of Fame: ehrlich gesagt habe ich wohl nur 10% von den ganzen Namen gekannt. Den Rest habe ich noch nie gehört.


Da ist wohl jemand auf den Hund gekommen...
Hm... ist evtl. ne Bewerbungsstelle! Ich wollte aber nicht...




Irgend ein Typ, der sich für berühmt erklärt und Julian ne CD von sich aufgeschwatzt hat (10$) ... er geht übrigens nächsten Monat auf Tournee und hat noch keinen Plan wo er alles auftritt... hmmm...


Nachdem wir die Nase von Downtown voll hatten, stiegen wir wieder ins Auto und fuhren zum LA Observatorium, um LA bei Nacht zu fotografieren. Allerdings wurde uns nicht viel Zeit gegeben, da das blö** Ding gerade als wir ankamen schließen wollte.




Zum Abschluss des Tages nahmen wir uns die Zeit, um durch die gaaaanz teuren Straßen von Beverly Hills zu cruisen. Hier leben die Reichen, die Schönen und die ganz schön Reichen wie z.B. auch Filmstars/Musikstars etc. Wir konnten dieses Flair der High Society regelrecht spüren. Beim Passieren der wundervollen Häuser haben wir uns regelmäßig vorgestellt, wie es wohl wäre hier eine Hausparty mit Katy Perry oder so zu besuchen. Ein relativ passendes Auto (unseren Dodge Charger) hatten wir ja schon. Fehlte nur noch ein angetrunkener Superstar, der uns mit seinem überteuerten SUV rammt und zum Ausgleich direkt auf seine Party einlädt - so nach dem Motto "please, please - don't call the police - I'll invite you to my party!".

War halt dunkel... deshalb nur 1 Foto!
Am nächsten Tag ging es weiter nach Huntington Beach. Dort wollten wir zunächst unsere Kommilitonen Tobi und Daniel treffen, um gemeinsam zu plaudern und Deutschlands Sieg über Dänemark zu genießen. Danach sind wir direkt zum Strand, der übrigens sehr schön ist. Allerdings ist der Pazifik dort eher zum Surfen geeignet. Der Strand bietet aber allerhand Möglichkeiten zur sportlichen Betätigung wie z.B. Volleyballfelder und Sand. Wenn da nicht dieser stetige Wind gewesen wäre. Wir vier haben trotz des starken Gebläses versucht uns einfacherweise ohne Netz zuzuspielen. Mysteriöserweise musste mindestens einer immer weiter rennen als die anderen. Stecken die Illuminaten dahinter? Oder doch die Freimaurer? Dieses Problem hätte mit einer Fuzzyregelung der ungefähren Spielerabstände (die anderen drei laufen dem einen (also dem Opfer) hinterher) behoben werden können. Allerdings hätten wir uns dann wohl auf halbe Pilgerreise begeben oder wären einfach im nächsten Haus gelandet. Also haben wir es aufgegeben und einfach geruht (und nicht "gechillt"). Außerdem haben wir das kühle, kalte, eisige und salzige Nass genossen und gegen die Wellen gekämpft. Später am Tag kam Julians Kumpel Chris vorbei (er musste ca. 2 Stunden fahren, also ein Katzensprung für die Amis), der als Kind aus den USA nach Deutschland kam, sah und als junger Erwachsener wieder gen USA verschwand. Nach einem freudigen Wiedersehen bzw. einem netten Kennenlernen gab es noch Mexikaner...mexikanisch zum Essen und einen geruhsamen Ausklang in einer netten Bar.






Damit war der Großraum LA auch schon wieder abgehakt. :-) Alles in allem eine tolle Zeit und sehr zu empfehlen!