Montag, 28. Mai 2012

Baumschule und Bier!


Am Samstagvormittag sind wir mit Ben und Chandra (merke: das "Chan" wird wie bei Jackie Chan, also [:Tschäääääään] ausgesprochen), einer sehr netten Freundin von Ben ins Arboretum (= Baumschule), um dort eine kleine Austellung über "wicked plants" und halt Bäume bzw. Pflanzen zu besichtigen. Ich war in Deutschland noch nie in einer Baumschule, aber das Arboretum im Raum Asheville sieht eher nach einem Wald mit vielen Trails + Garten und Ausstellung aus. Aber auf jeden Fall wunderschön - es hat sich gelohnt. :)







Die Ausstellung war irgendwie creepy... oO






Direkt danach ging es für uns beide in die Stadt zur Microbrewery "the Wedge". Dort war nämlich Bierfestival. Ein netter Kollege aus der Qualität (Julians Supervisor Steve Morgan; ein Qualitöter) braut selbst Bier und hat uns dahin eingeladen. Dort haben viele verschiedene Bierbrauer ihr Bier zum Verkosten bereit gestellt. Da es an dem Tag aber sehr, sehr, seeehr warm war, wäre es "tödlich" gewesen alle Biersorten zu probieren. In the Wedge herrscht meist buntes und reges Treiben. Viele (alternative) Menschen, die Spaß am Bier oder auch am "sozializing" haben kommen hier her um Bier zu trinken oder/und zum "sozializen" (oh, welch Wunder). Eins kann man wissen: dort herrscht immer gute Stimmung! :) Hier ein paar Bilder.


Steves Bier Liste






Daniel wieder am Erzählen... oO

Sonntag, 27. Mai 2012

Play the drums like the people playing drums at the Drum Circle in Asheville

Die Bewohner in Asheville kann man ruhig "etwas alternativ" nennen. In unserem Sprachgebrauch evtl. "Ökos" und "Neohippies" (der Begriff ist jetzt erfunden... glaube ich zumindest). Ich weiß gerade nicht wo wir das aufgeschnappt haben, aber Asheville soll auch die Hochburg für die Schwulen- und Lesbenszene sein. Naja wer weiß, ob das stimmt. Auf jeden Fall finde ich es grandios, dass es jeden Freitag in einem kleinen Park (sieht eher aus wie ein Amphitheater) den sogenannten "Drum Circle" oder auch "Drumming Circle" gibt. Dort kommen sehr viele "alternative" aber auch normale Menschen hin, um zusammen zu trommeln was das Zeug hält. Normalerweise funktioniert es so, dass einfach jemand anfängt einen Grundrythmus zu schlagen und der Rest dann mit macht bzw. dazu improvisiert. Die Menschen, die nicht trommeln tanzen meist oder genießen einfach nur den Rythmus. Hier ein Video, das mehr sagt als 1000 Worte.


Shoot like an American


Ein ewiger Streit- und Kritikpunkt sind die teilweise extrem lockeren Waffengesetze in den USA. Bzw. geht es genauer um das Recht auf privaten Waffen- und Munitionsbesitz. In North Carolina gibt es lediglich zwei Regeln, um beliebig viele Waffen und die dazugehörige Munition besitzen zu dürfen: 1. sei ein wahrer North Caroliner (Citizen) und 2. lass die Finger von Automatikwaffen. Semiautomatik ist erlaubt. Und da wir dachten, dass das einfach mal dazugehört, haben wir die lockere Gesetzeslage ausgenutzt und uns in einer "Shooting Range" mit zwei netten Kollegen von SW (Marko und Mario) ausgetobt. Bei Mario war der Bundeswehr-Aufenthalt (BW) schon etwas länger her, bei mir ca. 4 Jahre. Marko und Julian hatten bis dato noch keine Schießerfahrungen. Zuerst betraten wir eine Art Geschäft, in dem sehr viele Pistolen und Gewehre zum Verkauf standen. In einem separatem Schrank gab es dann die Waffen zum Leihen. Nachdem wir uns vorerst eine Pistole von Heckler & Koch (HK45) ausgesucht und Munition dafür erworben hatten, gab es eine kurze Einweisung. Dann ging es direkt auf den Schießstand. Wenn ich mich an meine Ausbildung während der BW erinnere und wir dort ein Haufen Theorie büffeln mussten, um dann eine Waffe erstmal zu zerlegen und zusammenzusetzen hatte das Personal (ein einzelner Mann für einen Laden, der eine kleine Armee ausstatten könnte) wohl ziemliches Vertrauen in uns. Auf dem Schießstand trafen wir waffenbegeisterte Menschen, die mir schon ein wenig Angst gemacht haben. Ein Mädel von ca. 7 oder 8 Jahren war auch dabei. Ängstigen brauchten wir uns allerdings nicht. Wir fassten trotzdem den Mut unser Magazin zu laden und die ersten Schüsse zu versuchen. Danach probierten wir ein FN Scar 16 Sturmgewehr und einen Revolver (mit .357 Magnum).

Crazy Julian mit Scar 16
Crazy Julian mit (irgendeinem) Revolver
Crazy Julian mit... ah nee, Osama gabs auch... (oh Wunder)
Crazy Julian mit HK47


Der Gerät! Aber nur eine Semiautomatik...
Die goldene Schützenschnur hat sich gelohnt...


Wie auch während der BW macht das Zielen und Treffen schon ziemlich Spaß. Für mich war es das aber auch schon. Ich denke nicht, dass ich in der Lage bin und sein möchte ein Lebewesen damit zu töten. Töten. Genau das ist der Zweck dieser Schusswaffen. Zielen und ein "Knopfdruck" und dann ist das Leben eines Lebewesens temporär oder auch für immer zerstört. Deshalb ist es für mich auch nicht nachvollziehbar, dass hier beinahe unkontrollierter privater Waffen- und Munitionsbesitz herrscht. Der Hauptgrund der Amerikaner: "ich möchte mich vor Schusswaffen mit Schusswaffen schützen". Ein Teufelskreis, aus dem man wohl nicht mehr ausbrechen kann.

Aber es lohnt sich nicht diese Diskussion erneut zu entfachen. Uns hat das Schießen auf jeden Fall um des "Punkte sammeln" willen Spaß gemacht. Jedoch sind wir uns vier doch einig, dass es nicht zu unserer Lebensgrundlage werden wird. :)

Hier noch ein Video:



Biking im DuPont State Forest

Am letzten Wochenende waren wir samstags (20.05.2012) mit Daniels Supervisor Dan Brown und dessen Sohn Calib im DuPont State Forest Moutainbike fahren. Unsere Kollegen haben uns im Vorfeld schon gewarnt, dass Dan viel Sport treibt (Marathon, Rennrad...) und es anstrengend für uns werden könnte.

Aber erst mal zum DuPont State Forest. Der Wald trägt seinen Namen, weil die Firma DuPont  (amerikanischer Chemiekonzern, 70.000 Beschäftigte und mehr als 30 Mrd. Dollar Umsatz) dort eine Fabrik hatte. Der größte Teil des Areals von 10.000 Acres (ca. 4.000 Ha) wurde als Erholungsgebiet für die Mitarbeiter genutzt. Irgendwann sind die dort produzierten Produkte außer Mode geraten (Filme für Fotokameras) und aus dem firmeneigenen Wald wurde nach der Werksschließung ein National Forest.

Welch ein Glück! Denn in der wunderschönen Gegend kann man ausgezeichnet wandern (hiking), reiten (horseback riding) oder eben Fahrrad fahren (biking/mountainbiking).

Es gibt zahlreiche sehenswerte Wasserfälle, Aussichtspunkte und Seen.

Bevor es etwas zu sehen gab, musste jedoch erst mal kräftig in die Pedale getreten werden. Die Fahrweise war fordernd, aber entgegen den Ankündigungen verschiedener Kollegen nicht überfordernd.

Dann war es jedoch soweit und wir konnten die wundervollen Wasserfälle Triple Falls und High Falls betrachten.

High Falls:






Triple Falls:





Julian mit Calib und Dan (v.l.n.r.)




Die Fans des Films The Hunger Games (Die Tribute von Panem) werden sicher das eine oder andere wiedererkannt haben, denn hier im DuPont State Forest wurden alle Szenen aus der Arena gefilmt.

Danach gings nochmal noch ein paar Meilen weiter bis zum Lake Fawn. Dort wurde erst mal entspannt, eine Runde im gar nicht mal sooo kalten Wasser geschwommen und weiter entspannt.


Eine Park-Rangerin, Dan Brown und zwei Mädels

Da sind sie, die Bikes
Frei übersetzt: Uffpasse!
Nach dem Schwimmen sind wir wieder zum Parkplatz zurückgeradelt. Während das Berghochfahren eher nicht Daniels bevorzugte Übung war, ging er im "Downhill" aufs Ganze und beeindruckte auch Dan Brown. Leider war er zu schnell um Bilder von seinem wilden Ritt zu machen. :)

Tja, das wars dann auch schon für diesen wunderschönen Tag!

Ach nein, noch nicht ganz. An diesem Tag fand auch noch ein weiteres bedeutendes Sportereignis statt, die Bayern-Fans unter euch werden sich sicher noch lebhaft dran erinnern... :))

Mittwoch, 16. Mai 2012

Charleston

Wir waren letztes Wochenende in Charleston. Los ging es am Freitagnachmittag in die wunderschöne Südstaatenstadt am Meer. Der Weg dorthin war unproblematisch, wenn man nur die Fahrt betrachtet. Bezieht man allerdings die Hotelsuche mit ein, war es ein hartes Stück Arbeit. Hotels in Downtown sind entweder so teuer wie ein Kurzurlaub auf Malle oder ausgebucht. Nach langer Suche konnten wir dann doch ein zwar in unseren Augen immer noch sehr kostspieliges Hotel finden, aber man gönnt sich ja sonst nichts (Days Inn).

Am Freitag ging es abends ins Nachtleben. Auch der erste richtige Club wurde besucht, was wir schon fast nicht mehr für möglich gehalten hatten. In Asheville haben wir so etwas bisher noch nicht gefunden.

Samstags war dann Strand angesagt. Und was für ein Strand! Die Isle of Palms hat einen kilometerlangen, wunderschönen Sandstrand. Direkt am Strand gibt es keine Promenade mit hässlichen Hotels, sondern diskret hinter Dünen gelegene Ferienhäuser. Diese haben jeweils einen Steg durch die Dünen zum Strand. Man benötigt kein besonders großes Vorstellungsvermögen um zu erkennen, dass dort die Schönen, die Reichen und die ganz schön Reichen residieren. Aber auch der duale Student darf dort das warme, flache Wasser genießen. Dummerweise haben wir vom Strand keinerlei Bilder gemacht, weil wir so begeistert waren und alles andere vergessen haben. :) Hoffentlich denken wir beim nächsten Strandbesuch daran, ein weiterer Trip ist für nächstes Wochenende bereits geplant.

Abends gings wieder in die Stadt. Das Essen in der Southend Brewery war gut, aber das Bier... puh, da hat man Heimweh bekommen! Kein Vergleich zu deutschem Bier oder zum gewohnten Asheville-Bier!

Sonntag hatten wir viel vor. Sightseeing Tour durch das historische Charleston, Besuch einer Plantage und schöne Häuser anschauen stand auf dem Plan. Und was erwartete uns als wir aus dem Hotel auscheckten? REGEN! Zwar relativ warmer Regen und gar nicht mal sooo unangenehm, aber es hat den ganzen Tag nur sporadisch mal aufgehört. Daniel hat trotzdem ein paar nette Bilder von der Tour durch das historische Downtown gemacht.

Der Battery Park

Und alternative Autos mit alternativen Menschen...



Hier noch ein alternativer Mensch!


Neben dem Auto sind wir auch mit diesem Bus rumgefahren.
Am Sonntag war es sogar kostenlos!
Fort Sumter als Museum über den Bürgerkrieg.



Hier die Bounty als Filmschiff von "Meuterei auf der Bounty" 1962.
Hier noch ein alternativer Mensch - ganz konzentriert beim Objektiv-Wechsel.
Danach haben wir spontan unsere Pläne geändert. Plantage bei Regen? Nicht so gut. Stattdessen sprang uns die USS Yorktown ins Auge:


Wie man sieht ist die USS Yorktown ein aircraft carrier, also ein Flugzeugträger. Bei näherem Hinsehen erkennt man, dass es ein recht betagtes Schiff ist. Das machte den Besuch allerdings nicht weniger interessant! Die Amerikaner verstehen einfach was von Entertainment. Neben Entertainment wird hauptsächlich auf Gedenken an Gefallene, Patriotismus und Militarismus wert gelegt. Es ging nicht nur um die spezielle Geschichte des Flugzeugträgers, sondern auch viel um den Pazifikkrieg (Teil des 2. Weltkriegs, gegen die Japaner), namensverwandte Schiffe (getreu dem Motto: Schiff untergegangen? Benennen wir einfach das nächste nochmal so) und den Vietnamkrieg. Die Flugzeuge, die es zu sehen gab, waren eine bunte Sammlung Militärgeschichte. Sogar eine Apollo-Raumkapsel (Apollo 8) ist ausgestellt, weil diese in den 60er Jahren von der USS Yorktown nach Rückkehr auf die Erde aus dem Wasser gefischt wurde.

Hier mal ein paar Bilder.

Die Arthur Ravenel Jr. Bridge, über die wir zum Flugzeugträger
wie auch zum Strand gelangt sind.

Julian mit der Gerät beim Moorhuhnschießen.
In diesen Betten hat die Besatzung (Mannschaften) geschlafen.
Bei den ganzen Anzeigen und Schaltern blicken nur erfahrene
Seemänner durch. (Und... Ingenieure!) :D
Diesen Düsenjet konnte man hautnah erleben!
Julian, der Pilot.
Daniel, der Pilot.
Und so sah das Cockpit aus. Voller Technik! Das war es
aber keineswegs: links und rechts vom Piloten waren zusätzliche
Flächen mit Schaltern und Anzeigen. Und dann muss man noch kämpfen?
Ganz schön anspruchsvoll!!




Humor gab es da auch... Komisch!

Hier die Apollo 13.
Auch für angehende Ingenieure gabs was zu sehen. Über antik anmutende Leittechnik bis zum Maschinenraum mit Dampfturbinen durfte man alles besichtigen. Captain Gruner ging natürlich direkt wieder ans Steuer!

Das bin ich! (Immer diese Schleichwerbung!)
Danach gings dann wieder nach Hause. Natürlich im strömenden Regen, aber dann wars ja auch egal.

Da wir nicht alles gesehen haben und wir unbedingt nochmal an den Strand wollen geht es nächste Woche wieder in die Umgebung von Charleston

~Text by Julian, Bilder by Daniel~